Handball: Drittligist TSG Haßloch gerät beim Tabellenzweiten Gelnhausen unter die Räder, obwohl er lange mithalten kann

Von Jochen Willner

GELNHAUSEN. Drittligist TSG Haßloch steckt tief in einer Krise. So mussten sich die Schützlinge von Cheftrainer Michael Übel diesmal auch in der Höhe verdient mit 19:29 (11:11) beim Tabellenzweiten TV Gelnhausen geschlagen geben.

Die Art und Weise, wie die Mannschaft spätestens nach der 45. Minute agierte, bestätigt die aktuelle personelle Situation. Nach der roten Karte gegen Lars Hannes fiel das Zentrum der TSG auseinander. Gelnhausen zog davon. „Ohne Mittelmann hat unser Spiel gebröckelt“, haderte Cheftrainer Michael Übel, der aber seinen Jungs keinen Vorwurf machen konnte. „Wenn man keine Wechselmöglichkeiten hat, dann wird es gegen solch einen Gegner sehr schwer.“

Zuvor lagen die Bären lediglich mit einem Tor zurück und mussten dann gleich fünf Tore in Folge hinnehmen zum 16:22 davon. Es war zum Haare raufen, denn Übel ging nach den personellen Ausfällen von Spielmacher Yannik Muth, Torjäger Niklas Glindemann, Kreisläufer Jan Philipp Werthmann und Routinier Patrick Buschsieper so langsam das Personal aus. „Wir waren dann in einer Konstellation auf dem Spielfeld, wie wir noch nicht einmal gespielt haben“, sagte Übel, nachdem Sebastian Wielandt nochmals mit einem Doppelschlag zum 22:18 verkürzen konnte.

Danach ging nicht mehr viel. Erneut legte Gelnhausen eine Serie hin und erhöhte mit sechs Toren in Folge die Führung zum 28:18. Das war die Entscheidung. „Auch wenn wir zu hoch verloren haben, haben wir im Positionsangriff bis zur 45. Minute die Abwehr des Gegners im Griff gehabt. Darauf lässt sich für die kommende Spiele aufbauen“, sagte Übel. Daran änderte sich auch nichts, dass seine Jungs in den letzten acht Spielminuten nur noch einen Treffer durch Konstantin Herbert erzielen konnten.

„Ich habe das Gefühl, die Jungs wollen weiterhin, und wir lassen uns jetzt nach dieser Niederlage nicht runterziehen. Der Glaube, dass wir weitere Punkte holen werden, ist da“, sagte Übel. Allerdings fordert er, dass die Mannschaft auch aus den Kleinigkeiten ihre Lehren zieht. Allein drei verworfene Siebenmeter sind ebenfalls ein Punkt, bei dem seine Jungs schnellstens besser werden sollten.

In den kommenden Wochen stehen die Stunden der Wahrheit bevor. Während in der kommenden Woche beim Gastspiel bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II wohl noch Muth und Glindemann fehlen werden, hofft der Trainer, dass er beim Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten TV Korschenbroich wieder auf seine komplette Besetzung zurückgreifen kann. Und dann kommt nach der Fasnachtspause das Derby bei der HLZ Friesenheim-Hochdorf.

„Das sind eben Spiele, wo wir punkten müssen“, sagte Übel, der in diesen Tagen den nächsten personellen Abgang registrieren musste. Jan Philipp Werthmann hat aus beruflichen Gründen zum Saisonende seinen Abschied angekündigt.