Handball: Haßloch seit acht Spielen in Folge ohne Sieg – Gegen Tabellennachbarn soll Wende her

Von Jochen Willner

HASSLOCH. Seit acht Spielen in Folge ist der Handball-Drittligist TSG Haßloch ohne Sieg. Das ist mit Blick auf den Ligaverbleib beängstigend. Ein Urgestein, das sich zum Saisonende verabschiedet, möchte sich mit diesem Szenario aber nicht beschäftigen.

Seinen Abschied hat er bereits in der Kabine seinen Kameraden verkündet, aber mit dem Thema möchte sich Dennis Gregori derzeit nicht weiter beschäftigen. Sein Blick geht nach vorne. Erst recht nach der verlorenen Partie beim bisherigen Tabellenvorletzten TV Aldekerk 07 (27:30). „Wir spielen zu Hause, dazu noch gegen einen Tabellennachbarn“, sagt der 31 Jahre alte Linkshänder vor der Partie gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (Samstag, 19:30 Uhr, TSG-Sportzentrum).

Im Hinspiel siegten die Bären mit 28:25 (11:12) und entführten beide Punkte ins Großdorf. Mit 17:19 Zählern belegt die Mannschaft von Trainer Christian Sommer nach der 25:31-Niederlage gegen Spitzenreiter HSG Krefeld Niederrhein vor Wochenfrist den zehnten Platz und liegt direkt vor der TSG Haßloch. „Es ist eine machbare Aufgabe. Dass es in unserer Situation schwer werden wird, das ist keine Frage. Wir sind in einem Loch, aber wir wollen endlich mal wieder als Sieger vom Spielfeld gehen“, meinte Gregori. Der Routinier weiß, wovon er spricht. „Das Schlimmste wäre jetzt, wenn wir nicht mehr daran glauben würden“.

Gregori möchte keine Zweifel am Ligaverbleib aufkommen lassen. „Sieger zweifeln nicht! Zweifler siegen nicht!“, bringt es Gregori frei nach dem Motto des Buchautors Dirk Kreuter auf den Punkt. Immerhin steht die Mannschaft derzeit drei Zähler „über dem Strich“. Auch diesmal will er wieder vorangehen. „Ich hoffe, dass Yannik Muth, Florian Kern und Lars Hannes, die wir in Aldekerk sehr vermisst haben, wieder dabei sein können“, meint der studierte Ingenieur in der Automatisierungstechnik, der inzwischen als Software-Entwickler beruflich tätig ist.

Dabei habe er eine wichtige Erkenntnis aus den letzten Wochen gewonnen: „In der ersten Hälfte sind wir mit fast jedem Gegner auf Augenhöhe, aber in der zweiten Hälfte bringen wir uns durch zehn bis 15 schwächere Minuten selbst um die Punkte“. Dass es auch eine Frage der Qualität ist, will der in Ludwigshafen lebende Linksaußen, der im zweiten A-Jugendjahr von der VTV Mundenheim nach Haßloch kam und den Bären bis heute die Treue hielt, nicht verneinen.

„Durch das enorme Verletzungspech, aber auch die krankheitsbedingten Ausfälle sind diejenigen, die noch da waren, auf dem Zahnfleisch gegangen und das zieht sich durch die Runde“, erzählt Gregori. Er ist optimistisch, dass die Bären den Bock umstoßen können. Aus seiner Sicht stimme die Einstellung der Mannschaft und er sei sich sicher, dass jeder im Team diese Serie beenden möchte. Der Linkshänder will sich keinesfalls mit einem Abstieg zum Saisonende verabschieden.

Nach 14 Jahren sagt Gregori zum Ende der Runde nämlich Adé: „Mein Körper sagt mir klar, dass es Zeit wird, bald aufzuhören“. Ob in den Gelenken, an der Achillessehne oder auch an der Schulter, immer wieder machen sich Schmerzen bemerkbar. „Ich bin froh, dass es noch so geht, aber ich spüre, dass die Zeit zum Aufhören bald reif ist“.

Aber Gregori wird nicht ganz weg sein. „Sollte der absolute Notfall eintreten, dann darf Kevin Seelos mich gerne anrufen“, lässt der 31 Jahre alte Flügelflitzer noch eine Hintertür offen. „Ich werde weiterhin Sport machen und möchte mit Tennis beginnen, aber nicht auf Hochleistungsniveau“, so Gregori, der in der Zukunft der TSG Haßloch verbunden bleiben möchte. „Ich habe mich in Haßloch immer wohlgefühlt, es hat auch viel Spaß gemacht und es war immer sehr familiär. Das war mir persönlich sehr wichtig“, meint Gregori, der die Negativ-Serie beenden möchte.

Quelle: Die Rheinpfalz Mittelhaardter Rundschau – Nr. 27 vom Samstag, den 1. Februar 2025