Handball: Die Entscheidung fällt nach dem letzten Saisonspiel der TSG Haßloch, als die Spieler ihr Abschlusswochenende in Ischgl verbringen. Dank der HSG Rodgau Nieder-Roden bleiben die Haßlocher in der Dritten Liga.

Von Jochen Willner

 
Hassloch.Nach Wochen der Ungewissheit besteht jetzt Klarheit. Trotz des verpassten Befreiungsschlags am Mittwochabend bei der HSG Hanau bleibt die TSG Haßloch weiterhin drittklassig. Damit endet die Mission Klassenverbleib von Interimstrainer Christian Job erfolgreich.

Das Bangen hat ein Ende, und die Erleichterung ist riesig. Erst recht nach dem verpassten Befreiungsschlag am Mittwochabend bei der HSG Hanau. Dank des 35:28 (18:13)-Erfolgs der HSG Rodgau Nieder-Roden über den TV 07 Aldekerk sicherten sich die Haßlocher in der Abschlusstabelle der Staffel Süd-West nach 30 und zum Teil nervenaufreibenden Partien den 13. Platz und schafften damit den Klassenverbleib. Dagegen muss der TV 07 Aldekerk den Umweg über die beide Relegationsspiele gegen den TV Blissendorf-Holte antreten.

Möglich wurde der Ligaverbleib, weil der bisherige Cheftrainer Michael Übel nach der Niederlage bei der VTV Mundenheim von sich aus zurückgetreten war und den Weg für einen neuen Impuls mit Interimstrainer Christian Job frei gemacht hatte. Unter den Fittichen des Ältesten der drei Job-Brüder holten die Bären in den verbleibenden fünf Partien die beiden wichtigen Siege gegen den Longericher SC und gegen die Bergischen Panther. Und das im Hexenkessel Pfalzhalle.

„Ich bin megaglücklich, dass wir es jetzt geschafft haben. Man muss aber auch ehrlich sein: Es war noch nie so einfach, die Klasse mit 16 Punkten zu halten“, sagte Kevin Seelos, der Sportliche Leiter am Ende erleichtert, während ein Großteil der Mannschaft sich gerade zum Abschlusswochenende in Ischgl versammelt hatte und dort Rodgau Nieder-Roden die Daumen gedrückt hatte. „Ich bin Christian mega dankbar, dass er diese Aufgabe übernommen hat. Jetzt muss es aber auch wieder nach vorne gehen“, so Seelos. „Das ist mal wieder gut gegangen“, sagte Interimstrainer Christian Job. „Das Ergebnis hat mich überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Rodgau ist seriös in die Partie gegangen und hat das so gemacht, wie es Hanau auch mit uns getan hat. So soll es auch sein.“ Dabei macht Job kein Geheimnis daraus, dass ihm die TSG-Niederlage in Hanau noch in den Knochen steckt: „Die Niederlage ging mir sehr nahe, es nervt mich heute noch, dass der Einsatzwille bei der Niederlage gegen Krefeld höher war als in Hanau. Solch ein Spiel möchte ich nicht noch einmal erleben.“

Damit endet Jobs Mission in Haßloch. Eine letzte und abschließende Trainingseinheit wird es dennoch geben. „Wir werden uns am 15. Mai nochmals treffen, werden die Saison analysieren und uns nach dem letzten Kick verabschieden“, sagte Job. Der 51 Jahre alte A-Lizenz-Trainer wird in der kommenden Saison den TV Offenbach als Nachfolger seines Bruders Tobias übernehmen. Job: „Ich habe dort meine Zusage bei deren Klassenverbleib in der Regionalliga gegeben, und daran werde ich mich halten.“

Dagegen beginnt nach dem 15. Mai bei den Bären der große personelle Umbruch. Acht Akteure werden nicht mehr das TSG-Trikot tragen, zu anderen Vereinen wechseln oder gar ihre Karriere beenden. Dabei macht Kevin Seelos deutlich, dass die Kaderplanung keinesfalls abgeschlossen ist. Weitere Transfers sind für den Rückraum als auch am Kreis vorgesehen. Zunächst muss aber erst die Trainerfrage geklärt werden. Wie berichtet, haben Michael Übel und Kevin Seelos sich in einem gemeinsamen Gespräch darauf verständigt, dass Übel nicht nach Haßloch zurückkehren wird. Inzwischen wurden einige Kandidaten kontaktiert, erste Absagen gab es bereits, so dass sich aktuell die Trainerfrage unter drei Kandidaten herauskristallisieren könnte. Mit einer Entscheidung ist in den nächsten Tagen zu rechnen. Eines scheint klar zu sein: Nach der zweiten und erneut erfolgreichen Mission Klassenverbleib sollten einige Dinge innerhalb des Vereins rund um den Drittliga-Kader hinterfragt und geändert werden.