Handball: Vor dem Drittligaderby Leutershausen gegen Haßloch klagen beide über dieselben Probleme. Einer lief zuletzt noch für die TSG auf.
Von Jochen Willner
HASSLOCH. Die Sorgen bei Drittligist TSG Haßloch werden nicht kleiner. Cheftrainer Michael Übel muss den nächsten langfristigen Ausfall verkraften. Vor der Partie bei Saase3 Leutershausen (Samstag, 19.30 Uhr, Heinrich-Beck-Halle, Hirschberg) meldete sich Nicolas Herrmann (30) ab. Der Linkshänder zog sich einen Riss des Außenmeniskus’ zu.
Dabei erfüllte er als Alternative für den rechten Rückraum bisher die Erwartungen. Mit Herrmann steht zugleich der zweite Neuzugang nach Kevin Knieps den Blau-Weißen nicht zur Verfügung. „Es sind Dinge, die wir uns so nicht gewünscht haben“, meinte Kevin Seelos, Sportlicher Leiter der Bären. Dafür reaktivierte er mit Dymal Kernaja einen Spieler, der die Liga kennt und der sich besonders auf die Partien in den kommenden Wochen freut.
Kernaja fiebert„Die Derbys haben eben ihren besonderen Charakter“, sagte Kernaja. Dabei ist für Übel die Strategie klar: „Wir wollen uns so teuer als möglich in Leutershausen präsentieren.“ Dabei sind die Bären in der laufenden Saison in fremden Hallen noch ungeschlagen (5:1 Zähler). Übel: „Ich glaube immer daran, dass wir die Punkte holen können, auch wenn wir wissen, dass in Leutershausen alles passen muss.“
Er ist er froh, dass die Jungs die einwöchige Pause nutzten, um zu regenerieren. „Es war auch mal wichtig, die Köpfe wieder frei zu bekommen“, so Übel. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Maximilian Zech (Schleudertrauma): „Ich bin guter Dinge, dass Max wieder dabei sein kann.“ Dass die Favoritenrolle die Gastgeber einnehmen, steht außer Frage. Mit 10:6 Punkten befindet sich das Team von Trainer Thorsten Schmid auf Platz vier.
Dabei steckten die Bergsträßer noch eine herbe 24:37-Niederlage beim bisher ungeschlagenen Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein ein. Dementsprechend brennt die Sieben auf Wiedergutmachung. Auch die Gastgeber plagen Verletzungssorgen.
Philipp Alt, zum Saisonende aus Haßloch gewechselt, kam noch nicht zum Einsatz. Zuletzt fehlte auch der aus Wernersberg stammende Spielmacher Tim Götz. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen Niklas Schwenzer und Nicolas Sorda. Dagegen befindet sich der Edenkobener und in der Jugend beim TV Kirrweiler ausgebildete Linkshänder Yessine Meddeb nach seiner Verletzung wieder im Aufwind. Der Ex-U19-Nationalspieler, der von den Eulen Ludwigshafen zur Saison 2023/24 nach Leutershausen wechselte, gilt im Rückraum als torgefährlichster Werfer.
Mit Alexander Hübe (40) motivierte Saase3 ein Urgestein zwischen den Pfosten für eine weitere Saison. Dabei hatte er sein Karriereende schon länger verkündet. Ohnehin ist der Kader der neuen Spielgemeinschaft, die mittelfristig die Rückkehr in die zweite Liga anstrebt, erstklassig besetzt. Neben Meddeb, der sich unter Schmid weiterentwickelte, vollzog der Drittligist zugleich einen personellen Umbruch.
Vom TVG Großsachsen kamen Tim Burkard als Kreisläufer, Hannes Weindl als Rückraumspieler sowie Simon Spilger als Rechtsaußen. Von der SG Leutershausen blieben Sebastian Ullrich (Tor), Sven Schreiber, Max Preller, Tim Götz, Luca Mastrocola, Bastian Seitz (Rückraum) sowie Niklas Krämer als Kreisläufer. Als Neuzugänge kamen auch noch Fabian Schwarzer, Leon Keller und Max Kessler von den Rhein-Neckar Löwen II.
Quelle: Die Rheinpfalz Mittelhaardter Rundschau – Nr. 249, Freitag, den 25. Oktober 2024