Handball: Konstantin Herbert ist wieder da. Bei der TSG Haßloch will er sich diesmal in der dritten Liga durchsetzen. Seitdem hat sich bei ihm viel verändert. Zudem gibt es einen familiären Grund für den Wechsel.
Von Jochen Willner
HASSLOCH. Nach einem Jahr TG Osthofen ist Konstantin Herbert zur TSG Haßloch zurückgekehrt. Nach den Abgängen von Philipp Alt und Theo Surblys will sich der 24-Jährige jetzt in der dritten Liga durchsetzen und schon bei der Saison-Premiere gegen die HG Saarlouis die ersten Akzente setzen. Den Abstiegskampf in der letzten Saison hat er nur aus der Ferne der Rheinhessen-Liga mitbekommen.
Zum Ende der Saison 2022/23 hatte er nach drei Jahren die TSG Haßloch verlassen. Herbert, der sich zunächst nicht durchsetzen konnte, wollte mehr Spielanteile und entschied sich zu einem Vereinswechsel in die Nähe seines Wohnortes Hofheim. Eine wesentliche Rolle spielte damals auch sein Studium im Fach Steuerrecht an der Fachhochschule in Worms.
Wieder Lust
Inzwischen hat sich einiges geändert. Konstantin Herbert, der vier Jahre jüngere Bruder von Julius Herbert ist, hat sein Studium in Worms mit dem Bachelor beendet und ist nach Frankfurt gewechselt. Dort macht er bei der hessischen Finanzverwaltung ein Duales Studium zum Finanzbeamten. Auch sieht er sich nach einem weiteren Jahr der Zeitpunkt gekommen, um nochmals Anlauf in der dritten Liga zu nehmen.
„Ich habe Lust wieder höherklassig zu spielen und ich möchte auch wieder mit meinem Bruder in einer Mannschaft zusammenspielen“, sagte Herbert. Der jüngere der Herbert-Buben spielte einst in der A-Jugend-Bundesliga bei der JSG Leutershausen/Heddesheim, die damals sein Vater trainierte.
Dabei weilte er zuvor noch im Sommer im Internat des TBV Lemgo, wo er sich nicht wohl gefühlt habe und wieder in die südhessische Heimat zurückgekehrt ist. Diese könnte er aber bald wieder verlassen, denn der 24-Jährige ist aktuell aufgrund seiner beruflichen Weiterbildung auf Wohnungssuche in Frankfurt und Umgebung.
Auch die Entfernung von Frankfurt nach Haßloch hielt ihn nicht davon ab, einer Anfrage von Kevin Seelos, dem Sportlichen Leiter der Bären, eine Absage zu erteilen. „Die Entfernung macht mir nichts aus, das hat auch in der Vorbereitung sehr gut geklappt“, so Herbert. Allerdings stieg er erst zwei Wochen später als seine Mitspieler ein.
Der 24-jährige weilte zu dieser Zeit noch in Südkorea, wo er ehemalige Kommilitonen besuchte und auch eine Tour durch das asiatische Land unternahm. Jetzt ist er aber wieder zurück und freut sich auf die Zeit bei der TSG. Auch zum Vorteil seiner Eltern Christine und Frank Herbert, die kaum eine Partie ihrer Zöglinge auslassen und häufig bei den Spielen vor Ort sind.
Titelanwärter Saarlouis
Los geht es im neuen Bären-Trikot am Samstag, wenn die TSG Haßloch im heimischen TSG-Sportzentrum (19.30 Uhr) die HG Saarlouis empfängt. Die Saarländer, die zu Saisonbeginn nochmals personell nachgelegt haben und mit dem Ex-Bundesliga-Spieler Yves Kunkel die nächste Verpflichtung getan haben, wollen in der kommenden Saison um die Meisterschaft mitspielen. Ob das aber gelingen wird, bleibt abzuwarten.
Die Vorbereitung konnte aufgrund den Umbauarbeiten in der Stadtgartenhalle nicht erfolgen und so müssen auch die ersten Heimspiele nach Völklingen verlegt werden. Besonders gespannt darf man sein, ob Trainer Jörg Kessler inzwischen seine Formation gefunden hat, um direkt durchzustarten.
Dabei taten sich die Saarländer mit dem Ex-Bären-Torhüter Daniel Schlingmann meist gegen die Pfälzer aus dem Großdorf schwer. Auch wenn die Favoritenrolle klar bei den Gästen liegt, wollen die Bären alles daransetzen, die ersten beiden Zähler vor heimischem Publikum einzufahren. „Wir spielen zu Hause und wir wollen auch den Sieg“, sagte Herbert.
So hat Cheftrainer Michael Übel die letzten beiden Wochen auch intensiv genutzt, um seine Mannschaft auf die erste Partie der Saison einzustellen. Dabei dürfte er auch seine Mannen an die letzte Partie im Rahmen des HLZ-Cup in Ludwigshafen, wo die TSG deutlich ersatzgeschwächt mit 24:21 Toren das Nachsehen hatte, erinnern.
Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 30.08.2024, Jochen Willner