Die neue Mannschaft braucht noch viel Zeit

HANDBALL: Drittligist Haßloch kassiert im ersten Spiel nach dem Neuaufbau eine Klatsche in Nieder-Roden – Trainer hat Verständnis

Von Jochen Willner

NIEDER-RODEN. Es war ein Auftakt, den man sich so nicht gewünscht hatte: Der Handball-Drittligist TSG Haßloch musste sich beim Gastspiel bei der HSG Rodgau Nieder-Roden mit 25:41 (11:22) deutlich geschlagen geben.

„Das ist ganz klar eine Klatsche, da müssen wir nicht drumherum reden“, sagte Cheftrainer Leo Vuletic ernüchtert. „Wir hatten uns vorgenommen, deutlich länger mitzuhalten, aber wir haben uns durch eigene Fehler selbst ins Hintertreffen gebracht“, meinte Vuletic in seiner ersten Analyse. Der Pädagoge musste noch auf Kapitän Florian Kern und Kreisläufer Julius Herbert verzichten.Vuletic bemängelte zu viele einfache Fehler, ebenso zahlreiche vergebene Chancen. „Im Angriff waren es einige falsche Entscheidungen, in der Abwehr waren wir einen Schritt hintendran“, sagte er. „Im Tempospiel hat uns Nieder-Roden total überrollt.“

Trotzdem nahm er seine Jungs in Schutz: „Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf, denn sie hat zu keiner Phase aufgegeben.“ Mit dem Auftritt den Neuzugängen war er insgesamt zufrieden: „Das sind gute Jungs, die noch Zeit brauchen“.

Allerdings bedauerte er die beiden Roten Karten gegen Jakob Chrust (29.) und Noa Zeimet (46.), die höchst umstritten waren. Die beiden frühen Ausfälle hätten die Mannschaft zusätzlich geschwächt. Von Niklas Glindemann (acht Tore), der in der ersten Hälfte wieder als Torschütze glänzte, fordert Vuletic mehr Konstanz: „Das ist manchmal zu schwankend, er trifft mehrfach. Dann sind es überhastige Würfe und technische Fehler.“

Es stehe dem Team nach dem Umbruch mit zehn Neuzugängen noch viel Arbeit bevor. „Es war nicht optimal, neben der Nervosität der jungen Spieler, sind wir spielerisch noch nicht so weit, Es mangelt am richtigen Entscheidungsverhalten, am Timing, daran müssen wir arbeiten.“

Dazu soll der Kader breiter werden. „Wir befinden uns am Anfang eines Umbruchs. Da ist es klar, dass es noch zu viele Fehler sind. Diese müssen wir minimieren. Es ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein wird“, stellt sich Vuletic auf eine kräftezehrende Saison ein.