Handball: TSG Haßloch unterliegt Primus Gelnhausen knapp

Von Dennis Bachmann

 

Hassloch. Die TSG Haßloch verliert in der dritten Liga mit 28:29 (11:14) gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer TV Gelnhausen und verpasst es damit, sich in der Verfolgergruppe festzusetzen.

Von Beginn an entwickelte sich vor 250 Zuschauern ein flottes Spiel, in dem die TSG, unter anderem durch zwei Unterhandwürfe des starken Spielmachers Yannick Muth, nach 14 Minuten mit 9:6 führte. Grundlage dafür war eine stabile Abwehr mit dem bärenstarken Torhüter Marco Bitz, der bis zur Pause acht Torwürfe der Gäste unschädlich machte. Danach stotterte es im Angriff gewaltig: Den Gastgebern fehlte die Durchschlagskraft, hinten waren sie dem hohen Tempo der Gäste immer weniger gewachsen, es brauchte 14 Minuten bis zum nächsten Tor. Der Abwehrleistung war es zu verdanken, dass der 11:14-Pausenrückstand nicht höher ausfiel, wie Trainer Michael Übel anmerkte: „Das schnelle Spiel ist ihre Stärke, weshalb sie auch zu mehr Abschlüssen kommen. Wir haben es gut verteidigt.“

Nach der Pause brauchte es lediglich zwei Minuten, um die Halle in Ekstase zu versetzen: Marco Bitz machte dort weiter, wo er vorher aufgehört hatte. Er parierte zwei Würfe von außen. Zweimal der siebenfache Torschütze Niklas Glindemann und der fünfmal erfolgreiche Florian Kern stellten auf 14:14, was den Gelnhausener Trainer Matthias Geiger zur Auszeit veranlasste: „Ich wollte den Spielfluss rausnehmen und habe den Jungs gesagt, dass wir uns jetzt wieder auf unsere Stärken konzentrieren müssen“, so der Trainer, dessen Worte ihre Wirkung nicht verfehlen sollten. Acht Minuten gelang Haßloch kein Tor, die Hessen zogen auf 14:17 davon. Die TSG ließ sich jedoch nicht entmutigen. Bitz blieb weiterhin eine Bank, vorne spielten sie geduldig und gingen nach 45 Minuten mit einem überlegten Tor von Yannick Muth mit 20:19 in Führung. Beim 22:23 (50.) gingen die Gäste wieder in Führung, die sie nicht mehr hergeben sollten. Dies war mehreren Umständen geschuldet: Mit hektischen Situationen wusste Gelnhausen souveräner umzugehen und spielte seine Angriffe zielstrebiger aus, bis sich die bestmögliche Gelegenheit zum Torabschluss ergab. Auch zeigten sich Parallelen zur ersten Hälfte, als die Gäste ihr Tempospiel aufrechterhielten und den Haßlochern die Kräfte schwanden. Gelnhausens Torhüter Alexander Bechert stand Marco Bitz in nichts nach. Trotzdem blieb Haßloch dran, holten einen Drei-Tore-Rückstand auf und erzielte durch den fünfmal erfolgreichen Julius Herbert in der letzten Minute den Anschlusstreffer zum 27:28. Um noch mal die Möglichkeit auf einen eigenen Torabschluss zu kommen, mussten sie offensiv decken und einen Gelnhausener, in der Hoffnung auf einen Ballgewinn, werfen lassen.

Der Plan ging nicht auf, Jonathan Malolepszy entschied die Partie, bevor Julius Herbert den Endstand zum 28:29 herstellte. Gelnhausens Trainer war die Erleichterung anzumerken: „Es waren zwei gute Mannschaften, die sich kämpferisch nichts geschenkt haben. Wir sind vorne zwar immer wieder durchgekommen, konnten Haßloch aber nicht abschütteln. Ich bin wahnsinnig glücklich, dass wir hier gewonnen haben.“ Marco Bitz sah die Niederlage vielschichtig: „In beiden Hälften konnten wir das hohe Tempo gegen Ende nicht mitgehen. Am Ende waren es Kleinigkeiten, wir können uns keinen Vorwurf machen.“ Ob die Niederlage aufgrund der vielen Paraden doppelt bitter ist? „Nein, keinesfalls. Ich will gewinnen, da sind mir die Paraden egal.“ Auch sein Trainer schlug versöhnliche Töne an: „Dafür, dass sie mit dem hohen Tempo viele Abschlüsse bekommen, sind 29 Gegentore in Ordnung. Am Ende kann es in beide Richtungen gehen, es hat halt nicht sollen sein.“ Am Samstag kommt die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen 2 ins TSG-Sportzentrum.

Quelle: Die Rheinpfalz Mittelhaardter Rundschau – Nr. 228, Montag, den 30. September 2024