Es ist die Partie, die die TSG Haßloch gewinnen muss, wenn sie nicht aus dem Kreis jener Mannschaften, die um den Klassenverbleib in der Dritten Handball-Liga kämpfen, herausfallen möchte. Nur mit einem Sieg über den ebenfalls abstiegsbedrohten Aufsteiger TV Homburg bleiben die Bären im Rennen.
Am Sonntag, 18 Uhr, geht es im Haßlocher TSG-Sportzentrum gegen den TV Homburg ums Ganze. Auch die Saarländer, die sich zuletzt mit einigen Routiniers, darunter Exbundesligaspieler Yves Kunkel (MT Melsungen) und der erstligaerprobte Linkshänder Robin Egelhoff, den es vom TuS Kaiserslautern-Dansenberg aus Gründen seines Medizinstudiums ins Saarland gezogen hat, verstärkt haben, wollen die nächsten Zähler in Richtung Klassenverbleib holen. Die Partie wurde auf Wunsch des inzwischen ausgeschiedenen TSG-Trainers Andreas Reckenthäler auf einen Sonntag verlegt.
„Wir wissen um die Bedeutung der Partie. Es wird gegen einen Gegner, der auch unten drinsteckt, sicherlich kein Leckerbissen. Homburg braucht auch die Punkte, deshalb wird es ein sehr schweres Spiel“, sagt Haßlochs Cokapitän Lars Hannes. Der Spielmacher, der zuletzt wegen einer Schulterverletzung fehlte, soll wieder mit von der Partie sein. Auch deshalb, weil er nicht nur im Zentrum das Spiel an sich reißen kann, sondern, weil er variabel in der Abwehr wie im Angriff einsetzbar ist.
Wer spielt am Kreis?
Der 25-Jährige, in der vergangenen Saison der erfolgreichste Haßlocher Torschütze, ist zwar ein gelernter Kreisläufer, überzeugte aber ebenfalls im Rückraum sowohl in der Mitte als auch auf der linken wie der rechten Halbposition. Das gibt Cheftrainer Marcus Muth deutlich mehr taktische Möglichkeiten.
Allerdings könnte diesmal Lukas Wichmann am Kreis fehlen. Und ob sein Kollege auf der Kreisläufer-Position, Julius Herbert, zum Einsatz kommen wird, ist noch fraglich. Deshalb kommt die Rückkehr von Hannes zum richtigen Zeitpunkt. In den jüngsten beiden Spielen wurde der Ludwigshafener, der seine sechste Saison im blauen Trikot der Haßlocher trägt, schmerzlich vermisst. Mit den Ausfällen von Wichmann und Herbert könnte auch die Rückkehr von Hannes an den Kreis eine weitere Option in der anstehenden Partie sein
Der gelernte Elektroniker für Betriebstechnik bei der BASF, der im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim lebt, ist überzeugt davon, dass die Partie gegen die Saarländer eine äußerst unangenehme Aufgabe werden wird. „Wir haben ein Heimspiel, das wollen und müssen wir gewinnen, wenn wir nicht noch weiter in den Abstiegskampf geraten wollen“, sagt Hannes.
Die Kernaufgabe heiße diesmal, möglichst wenige technische Fehler zu machen, sich strikt an die taktischen Vorgaben zu halten und auch bei den freien Würfen erfolgreich zu sein. „Wenn uns das gelingt, dann können wir auch gegen Homburg bestehen“, sagt Hannes. Die Partie vor Wochenfrist in Aldekerk habe die Mannschaft intensiv analysiert. Sie möchte jetzt die richtigen Rückschlüsse ziehen. Hannes: „Das Ergebnis hat in der Deutlichkeit gezeigt, wo wir jetzt stehen. Es liegt allein an uns.“
Trainer genießt große Sympathien
Dass die TSG nach elf Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz steht, damit hatte niemand gerechnet. Allerdings räumt der Cokapitän ein, dass schon vor der Saison klar gewesen sei, dass die laufende Runde sehr schwer werde. „Wir haben nicht mehr das Bollwerk in der Abwehr, was uns lange ausgezeichnet hat. Außerdem haben wir im Angriff nicht die Erfahrung, die wir noch in der letzten Saison hatten“, weiß Hannes. Mit Lino Messerschmidt und Jan Triebskorn haben bekanntlich zwei erfahrene Routiniers die Bären verlassen.
Trotzdem gibt man sich in Haßloch nicht geschlagen. „Die Fähigkeiten sind da, aber wir müssen es auch als Einheit im Spiel umsetzen.“ Eine Forderung, die auch Cheftrainer Marcus Muth hat. Der Exzweitliga-Spieler der TSG Friesenheim genießt in der Mannschaft große Sympathien.
„Der Trainerwechsel hat uns gutgetan, denn solch ein Wechsel bringt immer wieder neue Impulse. Ich glaube, dass Mamu (Anm. Markus Muth) für unsere junge Mannschaft auch der richtige Trainer ist, weil er eben aus der Jugendarbeit kommt“, betont Lars Hannes. Immerhin war Muth auch sein Jugendtrainer damals bei den VTV Mundenheim und auch in der A-Jugend-Bundesliga bei der TSG Friesenheim.
Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 25.11.2023, Jochen Willner