Nur mit einem Sieg gegen den TuS Dansenberg wahrt die TSG Haßloch ihre Chance auf den Ligaverbleib. Am Vorabend seines 31. Geburtstages hofft ein Haßlocher, dass die TSG ihn mit einem Sieg beschenkt. Er ist noch nie abgestiegen.

Der Überlebenskampf in der Dritten Liga geht weiter. Wenn die TSG Haßloch am Samstag (19.30 Uhr, TSG-Sportzentrum) im Pfalzderby den TuS Kaiserslautern-Dansenberg empfängt, zählt nur einen Sieg. Nur so können die Bären, die auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt sind, ihre Chance auf den Ligaverbleib noch wahren. Dagegen haben sich die Westpfälzer nach dem Trainerwechsel von Thomas Weber zu Theodoros Megalooikonomou etwas stabilisiert und mit zwei Siegen die Abstiegsränge verlassen. „Es ist ganz klar ein Vier-Punkte-Spiel. Es geht um alles oder nichts“, sagt Routinier Florian Kern.

Und die Sorgen, dass die TSG in der kommenden Spielzeit den Gang in die Viertklassigkeit antreten muss, sind groß. Kern: „Wenn man sich die letzten beiden Spiele ansieht, dann muss man sich ernsthaft mit der Frage beschäftigten, was uns in der nächsten Spielzeit droht.“ Es sei eine miserable Saison. „Es geht vor allem um die Art und Weise, wie man ein Spiel verliert.“ Noch ist keine Entscheidung gefallen. „Aber wenn wir auch die kommende Partie verlieren sollten, dann kann sich jeder ausrechnen, wohin die Reise geht“, sagt Kern.

Mentale Frage

Es sei auch eine mentale Frage. „Natürlich geht die Situation durch den Kopf, wenn man Woche für Woche eine Packung bekommt.“ Der 30-Jährige, der seine 13. Saison für die TSG Haßloch bestreitet und auch ligaunabhängig seine Zusage für die kommende Saison bereits gegeben hat, redet Klartext. Im Pfalzderby erwartet er auch vom Umfeld der Mannschaft eine klare Reaktion. „Wenn es jetzt immer noch einige nicht verstanden haben, um was es geht, kann man ihnen nicht mehr helfen.“ Die Hoffnung sterbe zuletzt. „Natürlich hoffen wir gemeinsam, dass wir die Wende schaffen. Dass wir alle Handball spielen und auch die Qualität abrufen können, auch das wissen wir“, sagt der Sozialversicherungsfachangestellte bei der Betriebskrankenkasse der BASF SE.

Gegen die Gäste aus der Westpfalz müssen die Bären einen Sahnetag haben. Und da nimmt sich Kern, der in Lambsheim mit seiner Lebensgefährtin lebt, selbst in die Pflicht. Besonders müssen die Bären beim Gegner den Kapitän und Exhaßlocher Sebastian Bösing im Blick haben, der am Kreis die Partie alleine entscheiden kann. Dazu kommt der in Deidesheim lebende Jan Claussen, der mit viel Gefahr aus dem Rückraum agiert und ebenso zu den erfolgreichsten TuS-Torschützen zählt. Nicht zu unterschätzen ist auch Jonas Dambach, ebenso die beiden ausländischen Akteure Josip Repusic und Frano Vujovic. Es wird eine Partie auf des Messers Schneide. Beide Teams brauchen die Zähler im Abstiegskampf. Kern setzt auf den Faktor Kampf und Wille. Der TuS hat seine jüngsten beiden Spiele vor eigener Kulisse gewonnen und sich vom Tabellenende mit drei Punkten abgesetzt.

Taktiker Muth

Dass der Haßlocher Cheftrainer Marcus Muth sein Team auf diese richtungsweisende Partie taktisch gut einstellen, davon geht Kern aus. Denn Muth will seine Mission in Haßloch mit dem Ligaverbleib beenden. Und er kämpft bis zur letzten Sekunde. Noch besteht die Hoffnung, es aus eigener Kraft in den verbleibenden Spielen zu schaffen. Der Anfang muss nach dem Remis gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf jetzt gegen Dansenberg gelingen. Dann kann die Mannschaft in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch auf den 31. Geburtstag von Florian Kern mit einem deutlich besseren Gefühl anstoßen …

Die Dansenberger indes dürfen wieder auf Unterstützung ihrer Fans setzen: Der TuS-Fanbus wird am Samstag um 16.45 Uhr auf dem Dorfplatz in Dansenberg starten. Trainer Theodoros „Theo“ Megalooikonomou und seine Jungs hoffen auf noch zahlreichere und lautstärkere Unterstützung als gegen den TV Homburg, als etwa 60 Dansenberger Schlachtenbummler mit zum Saarpfalzderby gereist waren. Das Hinspiel der Haßlocher in Dansenberg war übrigens mit einem 26:26 geendet.

Der Kampf um den Ligaverbleib der Drittliga-Staffel Süd-West spitzt sich zu: Zwischen dem Tabellenzehnten Bergische Panther (15) und dem Tabellenletzten Haßloch liegen nur vier Zähler. Sieben Mannschaften befinden sich in akuter Gefahr. Auch die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II (19) und der TV Gelnhausen (18) sind auf dem achten und neunten Tabellenplatz noch nicht in Sicherheit.

Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 07.03.2023, Jochen Willner