Die Situation wird immer bedrohlicher: Neun Spieltage vor dem Saisonende befinden sich die Handballer des Drittligisten TSG Haßloch immer noch in akuter Abstiegsgefahr.

Auch im Gastspiel bei der HG Saarlouis, wo die Bären im dritten Spiel in Folge erneut eine Niederlage einsteckten, war nichts zu holen. Mit 29:42 (14:20) verlor die TSG diesmal. Es war die vierte Niederlage, in der die Mannschaft über 40 Treffer hinnehmen musste. Vor über 1100 Zuschauern waren die Bären nur in den ersten Spielminuten den Gastgebern ebenbürtig und hielten die Partie bis zum 10:10 (17.) durch Yannik Muth offen.

Dann zogen die Saarländer mit einem Vier-null-Lauf davon. Und Haßloch hatte dem nichts entgegenzusetzen. Die Gastgeber-Mannschaft um den ehemaligen Haßlocher Torhüter Daniel Schlingmann zeigte vor heimischer Kulisse ein anderes Gesicht als noch im Hinspiel. Nach der 20:14-Halbzeitführung zog Saarlouis einfach davon, baute von Minute zu Minute den Vorsprung aus und feierte am Ende einen auch in der Höhe verdienten Sieg.

Schwach in Abwehr und Abschluss

Auffällig waren erneut die Haßlocher Schwächen im Abwehrverbund, aber auch die miserablen Abschlüsse gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Heimmannschaft. Das brachte TSG-Trainer Marcus Muth auf die Palme. „Wir sind wieder gut gestartet und bringen uns dann durch eigene Dummheiten selbst auf die Verliererstraße“, klagte Muth. Er kritisierte erneut die individuellen Unzulässigkeiten seiner Akteure. „Wir hatten zu viele Totalausfälle und auch nicht das Niveau der Dritten Liga“, sagte Muth enttäuscht.

Es war in der Tat zum Haareraufen, denn gegen Linkshänder Lars Weißgerber, dem ehemaligen Bundesliga-Spieler der HSG Wetzlar, der 14-mal traf, fand Haßloch kein Rezept. Philipp Alt war mit acht Toren erfolgreichster Haßlocher Torschütze.

Pfalzderby gegen Dansenberg

Trotzdem geht der Blick der Haßlocher Spieler nach vorne. Schon in der kommenden Woche steht vor eigener Kulisse die Partie gegen den TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg auf dem Plan. In dem Pfalzderby am Samstag, 19.30 Uhr, im TSG-Sportzentrum benötigt die TSG Haßloch unbedingt einen Sieg, wenn sie im Kampf um den Klassenverbleib nicht abgehängt werden möchte. Die TSG ist Schlusslicht der Tabelle, die Dansenberger sind nach ihrem Erfolg gegen Köln Tabellenviertletzte mit drei Zählern mehr als die Haßlocher. „Es ist jetzt in den kommenden Tagen unsere Aufgabe, die Jungs wieder in die richtige Spur zu bringen, um was Zählbares gegen Dansenberg zu holen“, kündigte Muth an.

Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 03.03.2023, Jochen Willner