Noch ist die Mission von Cheftrainer Marcus Muth beim Handball-Drittligisten TSG Haßloch nicht beendet. Die Bären haben aber bereits die ersten Weichen für die kommende Saison gestellt. Mit einem neuen Mann an der Seitenlinie – unabhängig von der Klassenzugehörigkeit.

Nur wenige Tage nach dem Start in die weitere Vorbereitung, verbunden mit der kommenden Partie bei der HSG Hanau (Freitag, 20.15 Uhr, Main-Kinzig-Halle), haben die Bären die Weichen für die Zukunft gestellt. So werden sie zum 1. Juli die wichtigste Position des Cheftrainers neu besetzen. Michael Übel wird dann die Nachfolge von Marcus Muth antreten, der schon beim Antritt seiner neuen Aufgabe im Oktober 2023 bei der TSG Haßloch signalisiert habe, nur bis zum Ende der Spielzeit 2023/24 zur Verfügung zu stehen.

Der aktuelle TSG-Coach, der auch die weibliche A-Jugend der JSG Mundenheim/Rheingönheim in der Bundesliga betreut, will dann nach vielen Jahren eine Auszeit vom Handball nehmen. Dagegen kommt sein Nachfolger aus einer eineinhalbjährigen Pause nach seiner letzten Aufgabe als Trainer beim Handball-Oberligisten TV Offenbach ins Großdorf.

Michael Übel: Habe wieder Lust

Kevin Seelos, der Sportliche Leiter der TSG Haßloch betont: „Michel war mein Wunschkandidat, wir hatten einige gute Gespräche und ich freue mich, dass er uns seine Zusage gegeben hat. Übel wolle ligaunabhängig seine Aufgabe in Haßloch im Sommer 2024 aufnehmen. „Nach so vielen Jahren in Offenbach tut ein Tapetenwechsel ganz gut. Ich war nie ganz weg vom Handball, habe auch viele Spiele gesehen, aber jetzt habe ich wieder Lust an der Seitenlinie zu stehen“, sagte Übel.

Dabei hofft der Südpfälzer, der beruflich als Abteilungsleiter Marketing tätig ist, die TSG Haßloch als Drittligist übernehmen zu können. „Die Chancen sind noch da, die TSG hat noch ein gutes Heimprogramm, aber es sind auch die sogenannten Vier-Punkte-Spiele, die gewonnen werden müssen“, so Übel. Dabei hat der B-Lizenz-Inhaber auch konkrete Vorstellungen, wie seine Spielphilosophie aussehen soll. „Das Wichtigste ist für mich, dass die Mannschaft die Struktur im Angriffsspiel bewahrt und auch die individuellen Komponenten jedes einzelnen Spielers zum Tragen kommen“, sagt Michael Übel. In der Defensive möchte der künftige TSG-Coach gerne eine offensiv ausgerichtete Abwehrreihe spielen lassen. „Eine Abwehr ist immer abhängig von den zur Verfügung stehenden Spielern“, so Übel, der in der Vorbereitung den Mut haben will, gleich drei Abwehrreihen einzustudieren.

Marco Kimpel löst Vertrag auf

Mit seiner Zusage bei den Bären soll Übel in die Personalplanung für die kommende Spielzeit eingebunden werden. Die ersten Entscheidungen hat Seelos aber bereits bekanntgegeben. Während Denni Djozic seine Karriere zum Saisonende beenden wird, bat in diesen Tagen Marco Kimpel aus persönlichen und beruflichen Gründen um sofortige Auflösung seines Vertrags, dem die TSG auch „schweren Herzens“ zugestimmt habe. „Wir haben lange damit gerungen, aber es macht in der Situation keinen Sinn, ihn halten zu wollen“, sagt Seelos. Darüber hinaus hat Kapitän und Torhüter Marco Bitz seinen Verbleib bei der TSG zugesagt. Über die Laufzeit machte der Sportliche Leiter keine Angaben. Und als Neuzugänge konnte Seelos zwei Nachwuchstalente verpflichten. Sebastian Wielandt kommt vom Oberliga-Aufsteiger mHSG Friesenheim-Hochdorf III und Kreisläufer Jan-Philipp Werthmann folgt den Weg von der HSG Worms ins Großdorf. Damit sind die Personalplanungen noch nicht abgeschlossen. „Nachdem jetzt der Trainer feststeht, werden wir in die weiteren Gespräche mit den Spielern gehen“, sagt Seelos.

Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 10.12.2023, Jochen Willner