Die vergangenen zwei Partien machen Lust auf mehr. Daraus macht Philipp Alt keinen Hehl. Mit den beiden Punktgewinnen gegen die HG Saarlouis als auch im Pfalz-Derby bei TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg scheint der Handball-Drittligist TSG Haßloch nach dem überraschenden Trainerwechsel von Andreas Reckenthäler auf Marcus Muth jetzt ein Stück die Wende zu einem positiven Erfolgserlebnis gelungen zu sein. Diesen Trend möchten die Bären auch im kommenden Heimspiel (Samstag, 19:30 Uhr, TSG-Sportzentrum Haßloch) gegen die Bergischen Panther fortsetzen.
„Wichtig wird sein, dass wir wieder aus einer aggressiven und aktiven Abwehr in unser Tempospiel kommen, aber auch unsere Aktionen Eins-gegen-Eins nutzen, um so zu einfachen Toren zu kommen“, sagt Philipp Alt. Der 18 Jahre alte Rückraumspieler, einer der sieben Neuzugänge, der sich zu Beginn der Saison der TSG Haßloch angeschlossen hat, gilt als ein Talent, dem Cheftrainer Muth viel Spielzeit einräumt, um sich weiterzuentwickeln. „Ich habe bisher den Schritt nach Haßloch zu wechseln nicht bereut, Mamu ist ein Supertrainer, der uns fördern will, aber nicht nur eine klare Ansage, sondern auch ein strukturiertes Trainingskonzept hat“, erzählt Alt.
Anfänge in Trier
Der gebürtige Trierer begann bei den Miezen (MJC/DJK Trier) mit dem Handball, ehe er sich der HSG Mülheim-Urmitz anschloss. Die vergangenen drei Jahre verbrachte er im Internat der Rhein-Neckar Löwen in Kronau. Eine Zeit, die ihn geprägt hat. Im ersten Jahr nach dem Wechsel in den Kraichgau sicherte er sich mit der B-Jugend der Junglöwen die deutsche Vizemeisterschaft, im vergangenen Jahr mit der A-Jugend sogar den Titel. Das brachte ihm auch die ersten Einsätze in der Dritten Liga mit den Gelbhemden. Trotzdem stand sein Entschluss früh fest, die Junglöwen verlassen zu wollen. „Mir war es schon wichtig, in einer neuen Umgebung den nächsten Schritt zu machen, um mich in der Dritten Liga durchzusetzen“, erklärt Alt.
Mittel- bis langfristig schielt der junge Mann von der Mosel Richtung Zweite und Erste Liga. Aber er ist mit dem Wechsel nach Haßloch in der Region geblieben. Nach seinem Abitur am Leibniz-Gymnasium in Östringen studiert er im ersten Semester Wirtschaftspsychologie an der Universität Heidelberg. Seine Freundin, mit der er zum Jahresende in Heidelberg-Kirchheim zusammenziehen möchte, wohnt derzeit in Ubstadt-Weiher. Und dann frönt Philipp Alt auf dem Golfplatz in Tiefenbach seiner zweite Leidenschaft. „Es ist ein schöner Ausgleich zum Handball, man findet in der Natur die Ruhe und kann Kraft tanken“, erzählt er. Bald will er seine Platzreife schaffen.
Erfahrungen im Sand
Seine Priorität neben dem Studium gilt dem Handball. So ist er seit zwei Jahren Mitglied der U18-Beachhandballnationalmannschaft. 2021 war er bei der Europameisterschaft im bulgarischen Varna (Platz fünf) und 2022 bei der WM auf Kreta (Platz neun) im deutschen Trikot am Ball. Dazu nahm er zuletzt an den Olympic Youth Games in Krakau teil, als das deutsche Team Rang sieben belegte. „Es ist für mich schon eine große Ehre mit dem Adler auf der Brust für Deutschland spielen zu dürfen“, erzählt Alt.
Ende des Monats steht der nächste Lehrgang mit den Männern am Stützpunkt Dortmund-Witten an, für den ihn Bundestrainer Marten Franke nominiert hat. Das große Ziel sind die Weltmeisterschaften kommendes Jahr in China. Bis dahin soll der Klassenverbleib der TSG Haßloch in der dritthöchsten Spielklasse gesichert sein. Die nächsten beide Zähler dafür sind im Heimspiel gegen die Bergischen Panther eingeplant.
Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 20.10.2023, Jochen Willner