„Es war 60 Minuten Abnutzungskampf, kampfbetont, hektisch und viele Fehler“, befand TuS-Kapitän Sebastian Bösing nach dem 26:26 (15:13). Haßlochs Trainer Marcus Muth sah es genauso: „Vom Niveau her ein schlechtes Drittligaspiel von allen Beteiligten.“ TuS-Trainer Thomas Weber musste auf Spielmacher Jan Claussen verzichten, was sich bemerkbar machte: Aus dem Rückraum kam nicht viel, es fehlte an Präzision und Durchschlagskraft: „Jan fehlt natürlich an allen Ecken und Enden, da er der Kreativkopf des Offensivspiels ist“, haderte Weber mit der Verletzung seines Schlüsselspielers.
Dennoch kam der TuS besser in die Partie: „Die ersten 15 Minuten haben wir überragend gespielt, genauso wie wir uns das vorgenommen haben“, lobte Weber seine Jungs. Den Hausherren gelang es durch einen Doppelschlag von Jonas Dambach, dem insgesamt sieben Treffer gelangen, nach fünf Minuten mit drei Toren in Führung zu gehen (4:1). Auch danach blieben die Dansenberger am Drücker und konnten sich beim 6:2 (10.) und dann erneut beim 8:4 (14.) auf vier Tore absetzen. Beide Treffer wurden erzielt von Luca Stolze, der in der Anfangsphase dreimal erfolgreich war und insgesamt fünf Tore warf.
Haßloch-Auszeit zeigt Wirkung
Dann nahm Haßloch-Coach Muth eine Auszeit. Diese sollte Wirkung zeigen, die Gäste kamen jetzt deutlich besser ins Spiel und konnten auf 8:6 (15.) verkürzen. Die Bären gestalten die Partie jetzt ausgeglichener. Viermal kamen sie bis auf einen Treffer heran, ehe Dansenberg sich mit dem 14:11 (25.), durch Josip Repusic, der mit acht Treffern bester Werfer auf dem Platz war, wieder etwas absetzen konnte. Zur Pause lautete der Spielstand dann 15:13.
„Wir können froh sein, dass wir zur Halbzeit nur mit zwei Toren zurückliegen, da unsere erste Halbzeit wirklich nicht gut war“, bemängelte Muth. Haßlochs Torhüter Marco Bitz zeigte tolle Paraden und hielt seine Mannschaft im Spiel. Auch die Dansenberger Torhüter Michel Fiedler und Alexander Martinsen machten ein starkes Spiel.
Neun Minuten kein einziges Tor
In der zweiten Hälfte zeigen dann beide Mannschaften kein gutes Spiel mehr, wobei die Gäste noch das bessere Team waren und sich im Laufe der Halbzeit steigern konnten: „Ab der 40. Minute waren wir die bessere Mannschaft“, findet auch Muth. Sein Team konnte beim 17:17 (37.) erstmals ausgleichen, ehe die Gastgeber noch einmal auf drei Tore zum 21:18 (41.) davonzogen. Danach folgt die schwächste Phase des TuS, der über zehn Minuten lang ohne eigenen Treffer blieb. Auch die Partie insgesamt blieb nach dem 21:20-Anschlusstreffer der Bären (42.) über neun Minuten torlos.
„Wir haben zehn Minuten lang eine überragende Abwehr gespielt“, lobte Muth. In dieser Phase lief offensiv beim TuS gar nichts zusammen, dazu wurden selbst freie Würfe verworfen: „Wir haben es nicht geschafft, die einfachen Tore zu machen und den Sack zu zumachen“, haderte Weber. Am Ende standen über 20 Fehlwürfe und ein Dutzend technische Fehler zu Buche. Doch auch Muth hadert mit seiner Truppe in dieser Phase: „Wir standen uns selbst im Weg, wir haben mehrmals die Chance zur Führung vergeben und uns nicht belohnt.“
Siebenmeter rettet TuS
In den letzten zehn Minuten nahm die Partie wieder Fahrt auf, den Bären gelang in der 56. Minute beim 23:24 sogar erstmals die Führung. 40 Sekunden vor Schluss war Haßloch erneut in Front. Nach einer Auszeit von Weber gelang es den Hausherren mit dem letzten Spielzug, einen Siebenmeter herauszuholen, den Josip Repusic nach dem Schlusspfiff zum 26:26-Endstand verwandelte. „Am Ende könne wir froh sein, dass Joppa den Siebenmeter verwandelt“, sagte ein erleichterter Bösing. Und auch Thomas Weber zeigte sich demütig: „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Ich bin froh, dass das nicht noch verloren gegangen ist.“
Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 16.10.2023