Mit den „Baggerseepiraten“ bekommt es die TSG Haßloch beim Einstand von Marcus Muth als Trainer zu tun. Der 52-Jährige hat sich von verschiedenen Seiten das Okay geholt. Kann die Mannschaft sich mit ihm in der Dritten Liga freischwimmen?

Marcus Muth, ehemaliger Zweitliga-Spieler bei der TSG Friesenheim sowie langjähriger Trainer beim Ex-Drittligisten VTV Mundenheim, übernimmt die Mannschaft der TSG Haßloch in der Dritten Handball-Liga. Der 52-jährige Ludwigshafener gab zunächst bis zum Saisonende seine Zusage und wird am Samstag (19.30 Uhr, TSG-Sportzentrum) gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden seine Premiere an der Seitenlinie geben. An seiner Seite fungiert Gerald Schalter als Cotrainer.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war die Tinte getrocknet. Nur wenige Stunden nachdem sich Andreas Reckenthäler, der bisherige Cheftrainer, von der Mannschaft verabschiedet hatte, konnte Kevin Seelos, der Sportliche Leiter, erleichtert aufatmen. „Ich bin ihm so dankbar, dass er in der Kurzfristigkeit sich bereit erklärt hat, die Mannschaft sofort zu übernehmen“, sagte Seelos. Mit Muth habe die TSG einen Cheftrainer gefunden, der die bisherigen Spiele von der Tribüne gesehen habe, dazu auch einige Akteure aus früheren Zeiten in Mundenheim kenne. „Mamu ist die Mannschaft nicht ganz unbekannt, dazu kennt er auch die Liga“, sagte Seelos.

Körperlichkeit und Kondition

„Es ist eine reizvolle Aufgabe, die ich aber nicht angenommen hätte, wenn meine Frau und auch mein Trainerteam im Verein nicht zugestimmt hätten“, sagte Muth. Denn parallel betreut er die weibliche A-Jugend der JSG Mundenheim-Rheingönheim sowohl in der Bundes- als auch Oberliga. „Zum Glück überschneiden sich die Spiele in der Bundesliga nicht mit den Spielen der TSG Haßloch, und in der Oberliga kann ich mich auf das Trainerteam bei der JSG verlassen“, so Muth.

Er möchte die Niederlagenserie der Bären beenden und sie aus dem Keller führen. „Ich finde, die TSG hat eine gute Mannschaft, die das Potenzial hat, die Dritte Liga halten zu können. Jetzt geht es darum, meine Ideen den Jungs zu vermitteln“, sagte Muth. Dabei macht er kein Geheimnis daraus, dass der „aktuelle psychische Zustand“ eine Hypothek sei, die er tilgen möchte: „Es ist eine gute, sicherlich auch eine junge und körperlich nicht die stärkste Mannschaft, da müssen wir Mittel finden, wie wir erfolgreich sein können.“

Sofort mit Training losgelegt

Die Abwehr sei ihm zuletzt etwas zu passiv gewesen. „Da müssen wir aggressiver agieren, und im Angriff wünsche ich mir noch mehr das Tempospiel“, so Muth.

Gegner HSG Rodgau Nieder-Roden steht mit 6:2 Punkten sauber da. „Wir hatten jetzt schon öfter die Situation, auf Gegner zu treffen, die direkt davor den Trainer gewechselt haben. Das sind immer schwierige Aufgaben“, so Nieder-Rodens Chefcoach Jan Redmann auf der Homepage „baggerseepiraten.de“. Den Spitznamen haben die Hessen, weil es im Rodgauer Ortsteil Nieder-Roden einen beliebten Badesee gibt.

Quelle: „Die Rheinpfalz“ – Mittelhaardter Rundschau vom 28.09.2023, Jochen Willner